Josefine (Katharina Thalbach) und Gerti (Irene Clarin), die ungleichen Schweinefreundinnen, pflegen, sich nach dem Fressen das herzzerreißende Schweinemärchen von Gloria den Ihrigen zu erzählen. Dabei will die Erzählerin immer genüsslich von der Zuhörerin gekratzt werden.
Die Geschichte geht ungefähr so: Fast wäre Gloria, die wegen ihrer Lockenpracht von ihrem gemeinen Vetter Gerhart und seinen Mitläufern arg traktiert wird, ihrem Wunsch nach einem Prinzen und einem Leben im Schloss auf den Leim oder besser in den Kessel gegangen. Doch Rodrigo, der schöne und starke Wildschweinkeiler rettet sie in letzter Minute. Sie wird nicht geschlachtet, sondern landet mit ihrem Geliebten in einem kuschligen Liebesnest im freien Wald. Bald kommen fünf rosarote Jungs und eine gefleckte Rosa zur Welt. Rosa ist unverkennbar Rodrigos Tochter: Sie ist neugierig, mutig, immer voller Tatendrang; die Jungs hingegen ziehen es vor, sich an den Zitzen ihrer Mutter die Geschichte von den fünf Prinzen erzählen zu lassen. Trotzdem: Die Geschichte geht gut aus, auch wenn die Jungs erst mal von einem listigen Wolf gefangen werden.
Gloria von Jaxtberg und Rosa
Witzig-frech: Die Geschichte vom "schönsten Schwein nördlich des Alpenhauptkammes"
Rudolf Herfurtner: Gloria von Jaxtberg und Rosa. Kinder-Hörspiel, Spieldauer: ca. 95 Minuten. Der Hörverlag, 1 MC.
Felicitas Hoppe, bekannt für ihre Bücher „Picknick der Friseure“ und „Pigafettas Köche“ liest die ungekürzte Ausgabe in der Übersetzung von Heinz Riedt, 1990. Zu hören, wie sie voller Elan in die verschiedenen Rollen der Menschen und sprechenden Tiere schlüpft, wie sie die Handlung häufig mit direkten Ansprachen an Ihre Zuhörer unterteilt, ist ein Genuss. Es ist unverkennbar, dass ihr dieses Buch am Herzen liegt. Ihre Zusammenfassung der oft endlosen Erlebnisse Pinocchios gleicht einer Sprecherakrobatik.
veröffentlicht auf amazon.de, April, 2002