Weisse Rose Dauerausstellung in der Münchner Uni

Ihr Geist lebt weiter

Tatort: Lichthof der Ludwig-Maximilians-Universität, © Christiane gut

Es gibt wohl keinen passenderen Ort, um an den Widerstand der Weißen Rose zu erinnern. Ein Fenster zum Lichthof der Münchner Universität erinnert an den Tatort, an dem die Geschwister Scholl ihre letzte Aktion begingen. Jetz gibt es eine neue Dauerausstellung über die Widerstandsgruppe.

Reaktionen der ausländischen Presse auf die Hinrichtung der Geschwister Scholl, @ Christiane Gut

Auf dem Weg zur Ausstellung gehen mir Bilder durch den Kopf : Szenen aus den Filmen von 1982 und 2016 mit Lena Stolze und Julia Jentsch als Sophie Scholl. Diverse Buchtitel, die sich mit der Widerstandsgruppe beschaftigen, kommen mir in den Sinn. Als ich dann den hellen Raum der DenkStatte, die bereits 1997 eingerichtet wurde, betrete, fühle ich mich unerwartet leicht und entspannt. In angenehm heller Atmosphäre mit blauen Akzenten präsentieren sich interaktive Medienstationen in Deutsch und Englisch und sprechen jetzt auch ausländische Besucher an.

Medienstationen

Wer waren Sophie und Hans Scholl und die anderen Widerstandskämpfer? Was passierte in ihrem kurzen Leben? Auf diese zentralen Fragen geben Medienstationen ausführlich Antwort. Neben den wichtigsten Protagonisten – Hans und Sophie Scholl, Christoph Probst, Willi Graf , Alexander Schmorell und Kurt Huber – werden hier auch Zeitzeugen in Ton und Bild vorgestellt.
Es waren tolerante, pazifistische, von religiösem und bündischem Gedankengut geprägte Elternhäuser, in denen die Mitglieder der Weißen Rose aufwuchsen. Ohne Zweifel kann man die Studenten als äußerst kulturinteressiert beschreiben: Sie lasen viel, machten Musik, diskutierten und hörten Vorlesungen des Philosophieprofessors Kurt Huber.

Medienstationen im hellen Ausstellungsraum, © Christiane Gut

Flugblätter

Das Hauptaugenmerk der Ausstellung liegt auf den Flugblättern. Ihre Produktion ohne Drucker und Kopierer, ihre Verbreitung samt Beschaffung von Papier und Briefmarken war eine logistische und organisatorische Meisterleistung – und erforderte natürlich ungeheuren Mut. Ein Film untermauert das eindrucksvoll. Wer sich die Mühe macht und die sechs Flugblätter liest, ist auch heute noch erschüttert. In literarischer, vielleicht etwas pathetischer Sprache, rufen die Mitglieder der Weißen Rose darin zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus auf. Sie berufen sich dabei auf Schiller, Goethe, Laotse.