Small world

Spannung pur: Krimi, Familiendrama & Gesellschaftskritik

In „Small World“ steckt viel: kriminalistische Elemente, ein Familiendrama, eine gehörige Portion Gesellschaftskritik und eine medizinische Fallstudie. Dazu kommt ein Personenaufgebot mit ungeheuer komplexen Beziehungen. Aus dem überzeugenden Mix dieser Inhalte entstand ein faszinierender, unglaublich spannender Roman.

Beginnen wir in der Gegenwart: Der Protagonist Konrad Lang, Hausverwalter der Familie Koch, lässt auf Kreta deren Villa abbrennen … und kann sich an nichts erinnern. Sein Versuch, die immer häufiger auftretenden Ausfälle durch verminderten Alkoholkonsum zu bekämpfen, entpuppt sich ziemlich schnell als vergeblich. Schlimmer noch: Konrad hat Alzheimer. Je mehr Neugedächtnis ihm die Krankheit raubt, desto mehr erinnert er sich an Dinge, die schon 60 Jahre zurück liegen. Und genau das scheint die Prinzipalin des Koch-Clans, Elvira Senn, aufs Höchste zu irritieren. Wovor fürchtet sich die fast 80-jährige Dame?

Was die Vergangenheit anbetrifft, so steht Folgendes fest: Koni wuchs bei den Kochs auf. Nach dem frühen Tod des Firmengründers Wilhelm Koch führte Elvira Senn die Geschäfte und nahm ihn als Weggefährten für den etwa gleichaltrigen Thomas in die Familie auf. Von nun an ist Koni Thomas‘ Anhängsel: Schule, Freizeit, Frauen, in allem muss er sich nach dem reichen „Fast-Bruder“ richten. Was früher in seiner Kindheit passierte, ist unsicher. Man ahnt allerdings, bestärkt durch die große Angst Elviras vor den alten Geschichten, dass es etwas Unerhörtes sein muss.

Martin Suter, 1948 in Zürich geboren, lebt und arbeitet in Spanien und Guatemala. Für seinen Debütroman „Small World“ erhielt er 1998 den „Prix du premier roman étranger“. Der Drehbuchautor, Werbetexter und Kolumnist ist ein Meister der lakonischen Bosheit, der die Kunst des Jonglierens bravourös beherrscht. Suter versteht zu unterhalten. Weitere Werke: „Die dunkle Seite des Mondes“ (2000), „Business Class. Geschichten aus der Welt des Managements“ (2000), „Richtig leben mit Geri Weibel“ (2001) und „Ein perfekter Freund“ (2001).

Martin Suter: Small World. Hörspiel, Spieldauer:  ca. 87 Minuten, Audioverlag, 2 CD. Mit Booklet.

Martin Suter, 1948 in Zürich geboren, lebt und arbeitet in Spanien und Guatemala. Für seinen Debütroman „Small World“ erhielt er 1998 den „Prix du premier roman étranger“. Der Drehbuchautor, Werbetexter und Kolumnist ist ein Meister der lakonischen Bosheit, der die Kunst des Jonglierens bravourös beherrscht. Suter versteht zu unterhalten. Weitere Werke: „Die dunkle Seite des Mondes“ (2000), „Business Class. Geschichten aus der Welt des Managements“ (2000), „Richtig leben mit Geri Weibel“ (2001) und „Ein perfekter Freund“ (2001).

veröffentlicht auf amazon.de, April, 2003